Zweite Tranche Fördermittel aus LEADER-Regionalbudget für Kleinprojekte wie Kirchenschiffruine in Marxzell-Frauenalb
Nachdem bereits mit der ersten Tranche aus dem LEADER Kleinprojektefond Mittel nach Marxzell-Pfaffenrot geflossen sind, konnte in der zweiten Auswahlausschusssitzung 2023 in Marxzell-Burbach ein weiteres Projekt mit rund 6500 EURO bewilligt werden: Der Verein „Kultur im Kloster Frauenalb“ kann nunmehr seine eindrucksvollen klassischen Open-Air Konzerte auch witterungsunabhängig durchführen. „Die mobile Überdachung mit windsicherer Verankerung entspricht auch dem Denkmalschutz und bietet den notwendigen Regenschutz“ freute sich Bürgermeisterin Sabrina Eisele, die vorab die anwesenden Ausschussmitglieder ganz herzlich begrüßte und die Gemeinde Marxzell mit ihren Besonderheiten kurz vorstellte.
Des Weiteren stellte Vorsitzender Claus Haberecht in der Sitzung weitere interessante Kleinprojekte vor. Für die Grundversorgung im ländlichen Raum sollen auf dem Hof Hecker in Gernsbach, in Gernsbach-Reichental, als Ergänzung zum bestehenden auch mit LEADER Mittel geförderten Nahversorgungladen -Reichental sowie beim Dreiländereckhof in Bühl-Eisental weitere drei Verkaufsautomaten mit regionalen Produkten entstehen. Sowohl diese Einrichtungen als auch die Realisierung von zwei Fahrradreparaturwerkstätten in Sinzheim am Bahnhof Nord und im Ortskern am Rathaus fanden die Zustimmung des Ausschusses und werden mit insgesamt rund 47.000 Euro gefördert.
Die nachhaltige Nutzung leerstehender Kirchen und Klöster – ein wichtiges Ziel im Handlungsfeld Lebensqualität vor Ort – war Grundlage für die Förderung des Projektes Begegnungsstätte Klosterkirche Erlenbad, das sich immer mehr zu einem Ort der Begegnung und kulturellen Austausches transformiert. Insofern sahen die Ausschussmitglieder im Antrag der gemeinnützigen Betriebsgesellschaft Klosterkirche, eine entsprechende Ausstattung zu schaffen, als förderwürdig an.
Auch um Kultur vor Ort ging es beim Projektantrag Schwarzwaldleben – Theater im Reblandmuseum. In Kooperation mit dem Historischen Verein für Mittelbaden e.V. möchte das Kulturbüro der Stadt Baden-Baden mit einer Veranstaltungsreihe den Weinbau als traditionelles Kulturgut im Rahmen eines Theaterstücks „Schwarzwaldleben“, bezogen auf das Rebland, präsentieren. Der Ausschuss bewilligte den beantragten Zuschuss von etwas mehr als 4500 EURO.
Die Stadt Bühl möchte mit gezielten Maßnahmen den Artenschutz stärken und Nützlinge wie die Ansiedlung von Schwalben und Fledermäusen fördern. Bürgerinnen und Bürger können sich hierbei als Botschafter bewerben und erhalten kostenfreie Nistkästen und Informationen aus erster Hand. Damit sollen insgesamt auch die Bühler Ortsteile eine ökologische Aufwertung erhalten. Daher wurde dieses Projekt mit einer Summe von rund 7500 EURO gefördert.
Die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins Bioregion Mittelbaden e.V. soll verbessert werden. Dem Zuschussantrag für die Erstellung von zwei Infoständen (Indoor und Outdoor) mit 6700 EURO konnte vollumfänglich zugestimmt werden, da gerade nachhaltiges Wirtschaften ein wesentlichs Handlungsfeldziel der neuen LEADER-Förderperiode darstellt.
Schlussendlich kann auch der Historische Longebränner Rundweg in Forbach-Langenbrand – ein 2,3 langer barrierefreier Rundgang mit 21 Stationen durch den Ortskern vorbei ein Fachwerkhäusern, gefördert werden.
Neben den genannten Kleinprojekten standen aufgrund noch vorhandener Restmittel auch zwei LEADER Projektanträge der bisherigen Förderperiode 2014-2022 auf der Tagesordnung.
Die Genossenschaft „Kloster-Oase eG“ möchte das ehemalige Dominikaner-Kloster sukzessive zu einer Begegnungs – und Arbeitsstätte auch für die ganzheitliche Regeneration von Mensch und Umwelt umwidmen. In einem ersten Schritt wird ein Co-Working Bereich für Arbeitende geschaffen, der gleichzeitig den persönlichen Rückzug ermöglicht aber auch die spirituelle Kraft dieser einzigartigen Anlage in Bühl-Neusatz auf sich wirken lassen kann. Da im bisherigen Regionalen Entwicklungskonzept der LEADER Kulisse Mittelbaden unter dem Handlungsfeld Lebensqualität im Dorf die Reaktivierung leerstehender Gebäude und im Handlungsfeld Kulturpflege die Umsetzung neuer Nutzungskonzepte gerade in Kirchen und Klöster als besondere Ziele und Aufgabenfelder aufgeführt waren, sprach sich der Ausschuss einstimmig für einen Förderung in Höhe von 8585 EURO aus.
Im zweiten Projektantrag ging es mit der Einrichtung von drei bedarfsorientierten öffentlichen Ladesäulen um die Umsetzung des Klima- und Mobilitätskonzept „Bühl fährt grün“. Die E-Ladesäulen sollen an neuralgischen Punkten in Bühl für verschiedene Nutzergruppen (Städtetouristen, Besucher Einkaufsstadt Bühl, Wohnbevölkerung) errichtet werden. Auch bei diesem Projekt konnten sich die Ausschussmitglieder laut Claus Haberecht auf die Zielvorgaben des Handlungsfeldes Energie und Mobilität stützen, die explizit den Aufbau einer Infrastruktur für E-Mobilität mit entsprechender öffentlicher Ladestruktur als notwendige Umsetzung sieht. Darüber hinaus wurden bereits in der Vergangenheit E-Ladestationen in anderen Kommunen der LEADER Kulisse wie in Ottersweier und Bühlertal gefördert, so dass das Votum im Ausschuss positiv ausfiel. Der LEADER Zuschuss beträgt über 20 600 EURO.
Vorsitzender Claus Haberecht bedankte sich zum Abschluss der erfolgreichen Sitzung beim Regionalmanagement und Geschäftsführerin Petra Wagner für die Vorberatung der Sitzung und die umfassende Beratung der Projektantragsteller.
Kontakt und Beratung:
Regionalentwicklung Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße e.V.
Regionalmanagement
Petra Wagner, Geschäftsführerin
Ricarda Roth, Projektbearbeitung
Geroldsauer Straße 42
76534 Baden-Baden
Tel.: 07221- 93-1650 /1651 /1652
Internet: www.leader-mittelbaden.de