Leader-Kulisse Mittelbaden zieht bei der Jahreshauptversammlung in Bühlertal Zwischenbilanz.
Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: Seit dem Start im Oktober 2015 hat die LEADER-Aktionsgruppe Mittelbaden 24 Projekte mit einem Fördervolumen von 1,084 Mio. Euro beschlossen. Dieses Ergebnis hat die Geschäftsführung den Mitgliedern der LEADER-Aktionsgruppe, dem Verein Regionalentwicklung Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße e. V., bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag in Bühlertal präsentiert. Neun Projekte sind bereits abgeschlossen, sieben werden momentan umgesetzt und die übrigen acht Projekte müssen noch bewilligt werden. Wenn alle Projekte wie geplant umgesetzt können, werden damit insgesamt 4,15 Mio. Euro in die Region investiert.
Ungleiche Entwicklung: Rebland-Flügel der Region profitiert stärker
Die Fördermittel sind derzeit allerdings noch sehr ungleich innerhalb der LEADER-Region verteilt. Und auch bei der Zielerreichung in den einzelnen Handlungsfeldern gibt es noch Verbesserungsbedarf, da in den Handlungsfeldern 3 „Klima- und Ressourcenschutz“ und 5 „Lebensqualität im Dorf“ bisher nur ein bzw. keine Projekte beschlossen bzw. umgesetzt wurden.
Dafür gebe es verschiedene Ursachen, erklärte Geschäftsführerin Dr. Antje Wurz gegenüber den Mitgliedern. „Im Bereich des Klima- und Ressourcenschutzes gibt es zwischenzeitlich viele Fachförderungen, so dass die Fördermöglichkeiten über LEADER in diesem Bereich sehr eingeschränkt sind. Im Handlungsfeld „Lebensqualität“ sind es vor allem ehrenamtliche Initiativen wie Vereine, die neue Ideen umsetzen möchten. Für sie ist aber es viel schwieriger, ein Projekt zur Beantragung auf den Weg zu bringen.“
Maßnahmenempfehlungen bis 2020
Auf der Basis der vorgestellten Ergebnisse hat der Verein folgende Maßnahmenempfehlungen für die zweite Hälfte der Förderperiode verabschiedet:
- Die fünf Handlungsfelder des Regionalen Entwicklungskonzepts sollen grundsätzlich beibehalten und dabei die genannten Ungleichgewichte kompensiert werden
- Die Zielerreichung auf den Handlungsfeldern 3 und 5 soll gezielt gesteuert werden.
Dazu hat der Verein Änderungen des Regionalen Entwicklungskonzepts beschlossen. Mit einem neuen Projektauswahlbogen soll eine noch gezieltere und differenziertere Projektauswahl erreicht werden. „Vor allem müssen wir aber die Öffentlichkeitsarbeit noch intensivieren und gezielter auf die Bereiche ausrichten, in denen es noch Entwicklungsbedarf gibt“, betont der Vorsitzende des Vereins, Landkreisdezernent Claus Haberecht.
Die Evaluierung ist mit den Beschlüssen der Mitgliederversammlung abgeschlossen. Von ihren Ergebnissen hängt ab, wie viele Fördermittel den LEADER-Regionen in der zweiten Hälfte der Programmlaufzeit zugewiesen werden. Die Entscheidung über die Höhe der zweiten Fördermitteltranche wird den Regionen im feierlichen Rahmen Anfang Juni in Stuttgart bekanntgegeben.
Ulrich Hildner und Walter Schmeiser neu in Vorstand und Auswahlausschuss
Außer der Evaluierung als zentralem Tagesordnungspunkt standen die Regularien der Jahreshauptversammlung auf der Tagesordnung. Nach den Rechenschaftsberichten der Geschäftsführung und des Vorstands sowie dem Bericht der Kassenprüfer konnte die Mitgliederversammlung einstimmig die Entlastung des Vorstandes aussprechen und den Jahresabschluss genehmigen. Bei Nachwahlen zum Vorstand und zum Auswahlausschuss wurde Herr Ulrich Hildner, Ortsvorsteher der Baden-Badener Reblandorte, zum stellvertretenden Vereinsvorsitzenden und in den Auswahlausschuss gewählt. Herr Walter Schmeiser, Ortsvorsteher von Obertsrot und Hilpertsau, wurde als Nachfolger für Herrn Bürgermeister a. D. Knittel (Gernsbach) in den Auswahlausschuss gewählt, der wegen des Eintritts in den Ruhestand aus diesem Gremium ausscheidet. Der Vereinsvorsitzende Claus Haberecht dankte Herrn Knittel als einem der „Gründungsväter“ der LEADER-Region Mittelbaden mit einem Weinpräsent für seine Verdienste in der Regionalentwicklung.