Alternativer Kulturverein Bühl e. V. präsentiert zweiten Teil der Artothek der Öffentlichkeit

Wer kennt sie nicht, diese Erwachsenenveranstaltungen, zu denen man als Kind mitgehen musste und sich irgendwann im Verlauf des Abends furchtbar zu langweilen begann? Zum Glück gab es damals wie heute Bierdeckel oder Spielkarten, aus denen man um die Wette mit den anderen Kindern Kartenhäuser aufbauen konnte, Stockwerk um Stockwerk, bis sie wieder einstürzten und das Spiel vor vorne losging. Diese Kindheitserinnerung hat Manfred Emmenegger-Kanzler nach eigenen Worten zu seiner Skulptur inspiriert, die er am 14. Juni 2018 am Rathaus II Vertretern der Stadt, Förderern, Gästen und Sponsoren vorstellte.

  • Vorsitzender Rohrbacher-Laskowski bei der Eröffnungsrede.

  • Künstler Emmenegger-Kanzler und IT-Experte Weis freuen sich über ihr gemeinsames Werk.

  • Künstler Wolfgang Kausch neben seiner „Vase“.

  • Das diesjährige Künstlerduo an der „Vase“ im Bühler Stadtgarten.

QR-Codes verweisen auf moderne Todsünden

Sein „Kartenhaus“ ist aus überdimensionalen, weißen Bierdeckeln aus Stahl zusammengebaut, jeder mit einem QR-Code bedruckt. „Die QR-Codes stellen eine Verbindung zur heutigen Jugend her. Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern heutzutage zu langweiligen Veranstaltungen begleiten müssen, bauen nur noch selten Kartenhäuser. Meist sieht man sie wie gebannt an ihren Handys sitzen“, erläutert der Künstler sein Objekt. Die QR-Codes auf den Bierdeckeln sind keine leeren Zeichen. In Zusammenarbeit mit dem IT-Experten Thomas Weiss wurden die QR-Codes mit Informationen von Hieronymus Boschs Gemälde „Die sieben Todsünden und die vier letzten Dinge“ belegt. Scannt man die einzelnen Codes auf dem Kunstwerk mit seinem Handy, gelangt man jeweils zu einer der Todsünden des Gemäldes und wird von da aus weiter zu Nachrichten-Websites geleitet, die die Auswüchse dieser Todsünde in unserer heutigen Zeit zeigen. Das Kunstwerk soll so zum Nachdenken, Entdecken und Diskutieren einladen.

Artothek geht ins dritte Jahr- Sponsoren und Unterstützer dringend gesucht!

Das Kunstwerk ist im Rahmen des Artothek-Projekts entstanden, das der AKV Bühl mithilfe einer LEADER-Förderung in Höhe von insgesamt 9.240,- € aus dem LEADER-Programm über drei Jahre hinweg realisiert. Die Skulptur von Emmenegger-Kanzler sowie die „Vase“ des Künstlers Jörn Kausch sind die Ergebnisse des zweiten Jahres der Projektumsetzung, die der Verein nun der Öffentlichkeit präsentierte. Kauschs Skulptur ist im Bühler Stadtgarten zu bewundern. „Wir kommen nun ins dritte Jahr der Projektlaufzeit. Danach soll das Projekt auf eigenen Füßen stehen und ohne öffentliche Fördermittel auskommen. Umso mehr sind wir dann auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen“, appellierte der Vorsitzende des Vereins, Rolf Rohrbacher-Laskowski an die anwesenden Gäste und Sponsoren.

Bilder: AKV e. V. Bühl, LEADER-Mittelbaden/Wurz