29. August 2016. Rico Deuchler ist die Begeisterung anzumerken, als er den neuen Mulcher in extremer Steillage einem kleinen Team von Presse- und Gemeindevertretern vorführt. Zurecht, denn „unsere Ziegen sind sehr schleckig“, erklärt der Vorsitzende der Ziegenfreunde Lauf e.V., Joseph Graf, den Besuchern. Sie lassen einen großen Teil des Grases stehen, das dann in einem Reinigungsschnitt von den Mitgliedern des Vereins mit einem Mulcher entfernt werden muss. Dazu wurden bisher Handmulchgeräte der Mitglieder eingesetzt, deren Einsatz besonders in Steillagen sehr schweißtreibend ist.
Junger Verein hält Landschaft frei
Seit ihrer Vereinsgründung im Jahr 2007 halten die Ziegenfreunde und ihre vierbeinigen Helfer das Laufbachtal und andere Wiesenbereiche rund um die Gemeinde Lauf frei. Mehrere tausend Arbeitsstunden haben die Vereinsmitglieder seither investiert, um Gelände von Gestrüpp zu befreien, Unterstände zu bauen, Trockenmauern wieder aufzusetzen und sich täglich um die Ziegen zu kümmern.
In den Jahren 2008 bis 2010 entstand der ca. 3,5 km lange, kinderfreundliche Ziegenpfad, auf dem Wanderer die Arbeit der geländegängigen Laubfresser direkt erleben können.
Keine Landschaftspflege ohne bürgerschaftliches Engagement
Die Offenhaltung der Landschaft und ihr Erhalt als traditionelle Kulturlandschaft ist eines der Ziele der LEADER-Region Mittelbaden-Schwarzwaldhochstraße, zu der auch die Gemeinde Lauf gehört. „Ohne so ein außergewöhnliches Engagement der Bürger wie bei den Ziegenfreunden ist dieses Ziel aber heutzutage gar nicht mehr zu erreichen. Deswegen unterstützen wir bürgerschaftliches Engagement im Bereich der Landschaftspflege auch finanziell“, betont die Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Mittelbaden, Dr. Antje Wurz, bei der Übergabe des Mulchers. Die Anschaffung des rund 12.700,- € teuren Geräts konnte mit knapp 9.500,- € aus dem LEADER-Programm der EU und aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg bezuschusst werden.